2019 ist das Jahr Rembrandt van Rijn (Leiden 1606-1669 Amsterdam), denn vor 350 Jahren starb dieser berühmteste Maler der Niederlande. Schätzungsweise 350 Gemälde, 374 Radierungen und 1500 bis 2000 Zeichnungen schuf Rembrandt Zeit seines Lebens.
Diskussionen über die Authentizität seiner Werke halten die Kunstwelt auch heute noch in Atem. Aktuell werden lediglich 78 Zeichnungen mit hoher Wahrscheinlichkeit Rembrandt selbst zugeschrieben, z.B. aufgrund einer Signatur oder zeitgenössischer Quellen. Diese Kerngruppe dient als Schlüssel zur Identifizierung anderer Zeichnungen.
Zeichnen mit Rembrandt
Wer im 17 Jahrhundert Künstler werden wollte, ging bei einem anerkannten Meister in die Lehre. Rembrandt nahm bereits früh Schüler in seiner Werkstatt auf. Er bildete sie aus, in seinem Stil zu arbeiten. Die Lehrzeit begann mit dem Nachzeichnen von Radierungen, Zeichnungen und Gemälden des Meisters. Zeichnungen dienten Rembrandt somit als Vorbildmaterial und waren deshalb nur selten signiert. Das macht es heute so schwierig, Rembrandts Zeichnungen von denen seiner Schüler zu unterscheiden.
Echt oder nicht
Die Zeichnungen des Groninger Museums gehören nicht zur Kerngruppe und nicht alle werden heute mehr Rembrandt zugeschrieben. Bezüglich Technik, Stil und Motiv hat man sie mit den 'sicheren Zeichnungen' verglichen. Manchmal hilft eine materialtechnische Analyse des Papiers bei der Identifikation, aber oft ist es eine Frage des genauen Hinschauens. Wer auf Zeichenmaterial, Arbeitsweise und Stilmerkmale achtet, erkennt nämlich kleine Unterschiede oder Unbeholfenheiten in den Zeichnungen - Sie auch?