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Ausstellung

Neuerwerbungen: Wandteppiche von Andrea Branzi und Koen Taselaar

Nieuwe aanwinsten en meer

Andrea Branzi, Balletto Geometrico, 1980
Andrea Branzi, Balletto Geometrico, 1980
Samstag 13. April 2024 bis Sonntag 15. September 2024

Im westlichen ovalen Raum des Museums sind zwei Wandteppiche zu sehen die seit Kurzem die Sammlung des Museums bereichern. Es handelt sich um zwei Wandteppiche verschiedener Künstler, aus unterschiedlichen Zeiten und mit sehr unterschiedlichen Darstellungen. Und doch sind sie verwandt. Baletto Geometrico wurde 1980 von der italienischen Designerin Andrea Branzi entworfen und Koen Taselaar entwarf vor fünf Jahren die wandhängenden Radical Furniture für Radical Times.

Auf dem einen Wandteppich sehen Sie vier tanzende Figuren, die ein abstraktes Ballett aufführen, und auf dem anderen entdecken Sie Tintenfische in einem postmodernen Design-Interieur. So unterschiedlich, aber beide greifen augenzwinkernd andere Kunstwerke auf.

Wie hängen die beiden Kunstwerke zusammen?

Andrea Branzi

Rechts hängt der Wandteppich von Andrea Branzi (1938-2023), einem italienischen Designer aus dem Umfeld Alessandro Mendinis. Ausgangspunkt für Branzi war eine Entwurfsskizze für Das mechanische Ballett des deutschen Bauhaus-Künstlers Kurt Schmidt aus dem Jahr 1923. Die Tänzer verbergen sich hinter beweglichen Flächen – Schmidt wollte damit quasi ein abstraktes Gemälde auf der Bühne zum Leben erwecken. Branzi verknüpft seinerseits drei Disziplinen: abstrakte Kunst, Theater und die handwerkliche Technik des Webens.

Poltrona Di Proust, Alessandro Mendini
Poltrona Di Proust, Alessandro Mendini
Koen Taselaar, Radical Furnuture for Radical Times, Wandteppich, 2019
Koen Taselaar, Radical Furnuture for Radical Times, Wandteppich, 2019

Koen Taselaar

Den Wandteppich Radical Furniture for Radical Times von Koen Taselaar (1986) erwarb das Museum bereits 2020, er wird aber jetzt erstmals gezeigt. Taselaar ließ sich unter anderem vom italienischen Design der Postmoderne aus der Sammlung des Groninger Museums inspirieren. Zu erkennen sind beispielsweise Möbel und Leuchten von Ettore Sottsass, Michele de Lucchi und Peter Shire: die „radikalen Möbel“ aus dem Titel. Und was die „radikalen Zeiten“ betrifft: Taselaar hatte gelesen, dass Oktopusse von der globalen Erwärmung profitieren und daher möglicherweise länger überleben als die Menschheit: Sollte das Groninger Museum also jemals in den Fluten versinken, könnten sie hier eine fröhliche Wohnstätte finden.

Auf der gegenüberliegenden Wand hängen zu einem früheren Zeitpunkt erworbene Teppiche von Peter Struycken und Wobbe Alkema.

Ruud Schenk
Kurator für moderne Kunst

Triadische Ballet